Ich war mit meiner Frau, die gleichzeitig mein Buddy ist, eine Woche in Ägypten.
Da wir uns Esam und seiner Ducks Dive Truppe im Mangrove Bay sehr verbunden fühlen, war die Entscheidung dort hinzufahren relativ einfach.
Die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes hat uns dabei weniger gestört und es gab ja auch wieder genügend Flüge.
Leider bekamen wir zu unserem Termin keinen Flug nach Marsa Alam. Wir hatten also das zweifelhafte Vergnügen der 2,5 stündigen Fahrt im Minibus von Hurghada zum Mangrove. Ist schon sehr lästig.
Der Flug war rappelvoll, wahrscheinlich weil die Anzahl der Flüge noch reduziert ist.
Im Gegensatz dazu ist die Auslastung der Hotels betriebswirtschaftlich eher als GAU zu bezeichnen. Wir haben mit Passagieren auf dem Rückflug gesprochen, alle gaben uns geschätzte Zahlen unter 50% Belegung an. Das kann eigentlich nur noch funktionieren mit Mitarbeitern, die fast umsonst arbeiten und hoffen, dass es irgendwann mal wieder besser wird. Das ist auch die Hoffnung, die das Team von Ducks Dive zum Durchhalten bewegt. Mit insgesamt 13 (dreizehn!!) Gästen lässt es sich auf Dauer nicht überleben. Was für die Taucher fast paradiesisch ist, ist für die Leute dort unten eine akute Existenz-bedrohung. Und wenn ich dann die Reaktionen in den Medien auf den Anschlag in Taba am 16.2.14 sehe, kriege ich so einen „ Hals“.
Automatisch wird alles auf Gesamtägypten reflektiert. Dabei grenzt das Auswärtige Amt seine jüngste Reisewarnung relativ stark ab. In der Hauptsache geht es um den Sinai und das Niltal südlich von Kairo. Die Region zwischen Hurghada und Marsa Alam ist nicht betroffen.
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/Nodes/AegyptenSicherheit_node.html
Es ist einfach nur schade, dass durch eine Pauschalisierung und das Prinzip der "stillen Post" die Region auf kurz oder lang "baden geht".
Das Tauchen im Mangrove war wie immer allererste Sahne, sehr relaxed und absolut unkompliziert. Man fühlt sich dort irgendwie heimisch. Über das Hotel lasse ich mich jetzt mal nicht weiter aus. Es reicht zum Überleben...das ist es dann aber auch was die Unterbringung betrifft.
Das kann man vom Personal nicht behaupten. Die sind stets bemüht einem alles recht zu machen, um wenigstens ein wenig Trinkgeld zu bekommen. Hier sollte jeder, der jetzt hinfährt entsprechend großzügig sein. Auch die Küche ist bemüht für die sehr geringe Gästezahl ein Büffet bereitzustellen. Kompliment. Wie gesagt in Deutschland wäre das Unternehmen schon lange am Ende.
Insgesamt keine tollen Nachrichten. Das Schlimme ist, dass die Situation absolut unkalkulierbar ist. Es bleibt spannend - leider.
W.Marx